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sogen. Rechtschreibung gewaltig leidet. An vielen Namen ist auch das Streben sichtbar, die ursprüngliche Form zu verwischen und somit von einer dem Träger des Namens unangenehmen Bedeutung abzuleiten. Manches ist wol ganz absichtlos verderbt worden. Dahin rechne ich z. B. Lübrecht, Köller, Pöpper, Nölke, Krübbe, Wurlitz, Pasel, Schreuer, Knoph, Vogell, Finckh, Appenroth, Margenau, Schweinebarth, Klingebiel. Trotzdem ist Vieles in alter reiner Gestalt übriggeblieben und Vieles, dessen Entstehung klar am Tage liegt. Wie sich noch heutigen Tages die Handwerksburschen und die wandernden Tagarbeiter nach ihrer Heimath oder ihrem Vaterlande nennen, so geschah dies auch früher. Und so darf es denn auch nicht wundern, daß in einer Stadt wie Hannover, die schon seit lange für die Umgegend und das ganze Land, das jetzt nach ihm genannt wird, von großer Bedeutung ist, viele Einwohner mit hannoverschen Ortsnamen leben.

Eben so erklärlich sind die Namen nach den verschiedenen Lebensberufen, nach Ständen und einigen Ämtern und Würden, so wie nach den Namen der Heiligen, die in der christlichen Kirche verherrlicht und gefeiert werden.

Es bleibt aber noch eine große Anzahl Namen übrig, die gewiß nur als Spitznamen (Ekelnamen) oder Spottnamen betrachtet werden müssen. Scherz, Witz, Laune, Spott, Groll, Feindschaft und Fehden wurden Namenerfinder: alle Naturreiche, Himmel und Erde, die ganze

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Hoffmann von Fallersleben: Hannoversches Namenbüchlein. Karl Rümpler, Hannover 1852, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hannoversches_Namenb%C3%BCchlein.pdf/17&oldid=- (Version vom 1.8.2018)