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Seite:HansBrassTagebuch 1946-10-21 001.jpg

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hier aus dem Dorf. Es ist so, wie es zu erwarten war. Die SED. ist mächtig abgerutscht, die CDU. hat die meisten Stimmen:

Für den Landtag wurden abgegeben

     SED = 86 Stimmen, CDU = 113 u. LDP = 24

Für den Kreistag

     SED = 84 Stimmen, CDU = 106 u. LDP = 7.

     Wenn es so schon hier im Dorfe ist wo die Leute feige sind, so ist zu erwarten, daß das Verhältnis im übrigen Lande weit krasser ist.

     Die SED hat sich nach den Gemeindewahlen mächtig als Sieger aufgebläht, – es wird sehr interessant sein, was die Partei jetzt macht. Dabei stand ihr im Wahlkampf ein riesiger Propaganda-Apparat zur Verfügung während die anderen Parteien kaum Papier bekamen, um ein kümmerliches Blättchen herauszugeben.

Montag, 21. Oktober 1946.     

     Heute bin ich endlich mit dem Bilde etwas voran gekommen, ich glaube, daß es nun gehen wird. – Die schwere Erkältung, die ich als Ertrag der Schweriner Reise immer noch mit mir herumschleppe, ist heute ebenfalls etwas besser.

     Nachmittags war Carmen Grantz da u. erzählte vom Ergehen ihres Mannes in Hamburg. Man hat ihr in die kleine Wohnung noch Flüchtlinge hineingepackt. Auch bei uns steht das Flüchtlingsproblem im Vordergrund. Fritz, der zur Kommission gehört, hatte heute eine Sitzung von drei Stunden Dauer in dieser Sache.

Mittwoch, 23. Oktober 1946.     

     Gestern wieder gemalt. Ich bin sehr schwer erkältet u. glaube, daß dies der Grund ist, warum ich mit dem Bilde nicht weiterkomme. Gestern habe ich wenigstens die Wand auf der rechten Seite im Ton richtig hinbekommen.

     Nachmittags Briefe geschrieben an Dr. Hertwig in Bln-Zehlendorf, an Herrn Manfred Pahl-Rugenstein, ebenfalls Zehlendorf. Vielleicht läßt sich eine Ausstellung im Haus am Waldsee machen. Rechtsanw. Hoffmann ist ja in derselben Richtung tätig. Ferner habe ich an Dr. Graepke – Rostock geschrieben. Ich habe ganz dumm getan u. ihm mitgeteilt, daß die Bilder nun zu der geplanten Ausstellung bereit sind. Endlich schrieb ich an Fr. Dr. Riemschneider u. fragte an, was sie mit dem kleinen Asternbild vorhatte, das sie zurückgehalten hat, – ob sie erwartet, daß ich dem Museum das Bild zum Geschenk mache. Ich wäre dazu bereit. Ferner habe ich die Frage aufgeworfen, ob man die Ausstellung um 14 Tage verlängern soll, das würde ja gut wirken. Die Diskussion über die Ausstellung reißt immer noch nicht ab, heute findet sich in der Landeszeitung wieder ein Artikel als Antwort auf den Angriff von Herrn Adam Scharrer. Der Einsender ist nicht genannt. Da er Herrn Scharrer „Genosse“ nennt, glaube ich fast, daß Dr. Burgartz der Schreiber ist.

     Gestern Abend war mir wenig gut, sodaß ich das

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Hans Brass: TBHB 1946-10-20. , 1946, Seite 003. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HansBrassTagebuch_1946-10-21_001.jpg&oldid=- (Version vom 23.11.2024)