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Hans Bötticher (Joachim Ringelnatz): Ein jeder lebt’s

kein Spaßen – hieß der Cowboy den Wirt Schaufel und Besen holen und hielt uns andern so lange in Schach, bis die verlaufenen Münzen zusammengefegt und wohlgezählt ihrem Eigentümer zurückgegeben waren.

Dieser Zug bei einem Kuhjungen –“

„Dieser Eselsjunge!“ schrie der Hotelwirt außer sich und sprang auf den Zeitungsträger zu. Dieser fuhr zusammen und entfloh dann durch die nächstbeste Tür.

In der Damentoilette fand ein weithin vernehmbares Renkontre männlichen Geschlechtes statt.

„Das geschieht ihm ganz recht,“ sagte der Verlagsbuchhändler herzlich lachend und rüstete zum Aufbruch.

„Jawohl, durchaus!“ pflichtete der Bergmann bei und erhob sich gleichfalls. „Allerseits gute Nacht!“

„Gute Nacht!“

„G’t Nacht!“

„Gute Nacht!“

„G’t Nacht!“

Herr Andex verlangte barsch Berechnung vom Kellner und zahlte ungewöhnlich kleines Trinkgeld. Um einen reuevollen Ärger zu verwinden, blätterte er noch eine Weile im Weinkatalog.

Vorübereilend wünschte ihm auch der Hotelwirt eine „geruhsame“ und bemerkte verbindlichst, die Erzählung sei wirklich sehr lustig gewesen. Herr Andex knurrte spitzig darwieder: „Aber die Stachelbeeren sind noch nicht reif.“ Schob sodann den

Empfohlene Zitierweise:
Hans Bötticher (Joachim Ringelnatz): Ein jeder lebt’s. München: Albert Langen, 1913, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_B%C3%B6tticher_Ein_jeder_lebts_130.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)