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Hans Bötticher (Joachim Ringelnatz): Ein jeder lebt’s

Taler,“ bestimmte sie und zog ein bitterstrenges Mademoisellegesicht.

Unzählige Diener und Dienerinnen in blausilbernen Uniformen schwärmten herbei und streuten Rosen aus; und Daja als Herzogin wandelte Arm in Arm mit dem Herzog durch den Park an dem braunen Parkwächter vorbei, welcher sich demütig verneigte und um Verzeihung bat; und in der Ferne leuchtete


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Über kaltes Rindfleisch und trockenen Kartoffelsalat schoß unwirsch, verärgert und herrisch der Befehl: „Murmel soll nach dem Park laufen und das Balg herbeischleppen!“

Uber Kartoffelsalat und Rindfleisch sandte die Stadträtin unwirsch, verärgert aber streitbeharrlich die Auskunft zurück: „Murmel ist schon lange dieserhalb unterwegs.“

Gabeln, Messer, Teller und Tassen tönten in Bewegung. Alle Speisenden lauschten diesem Geräusch.

„Unerhörte Ferkelei,“ fuhr Herr Scholz jäh von neuem auf, indem er seine Tasse klirrend niedersetzte, „da schwimmen Fliegen und ekelhaftes Wurmzeug im Tee.“

Der Diener überstürzte sich, erklärte aber dann zu Onkel Fußballs Freude völlig ruhig: „Das ist kein Wurmzeug, gnädiger Herr; das sind Teeblätter.“


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Hans Bötticher (Joachim Ringelnatz): Ein jeder lebt’s. München: Albert Langen, 1913, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_B%C3%B6tticher_Ein_jeder_lebts_145.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)