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III.
Harte Lage des jüngern Klerus im Wirzburgischen.

Der jüngere Klerus im Bißthume Wirzburg bekommt und gibt sich zum Theil selbst eine Bildung, die nicht recht in die noch bestehende Verfassung dieses Bißthumes, und wohl auch des ganzen katholischen Teutschlandes passet. Daraus entsteht nun eine harte Lage für denselben.

 Der Geschmack des jungen Weltgeistlichen wird in den untern Classen durch die schönen Wissenschaften gebildet, er lernt darauf eine gesunde Philosophie, in welcher er zum Denken, zum Selbstdenken angewiesen wird. Nun tritt er, mit einem gebildeten Geschmack und an Philosophie gewöhnt, in die Theologie. Diese neue Laufbahn kommt ihm anfangs ganz fremd vor; sein gereinigter Geschmack und philosophischer Geist glaubt hier gar keine Nahrung zu finden. Doch merket er bald, daß die Philosophie nicht ganz aus den Gränzen der Theologie verbannet ist; er höret sogar, daß er diese mit jener verbinden soll. Nun fängt er an das Studium der Theologie lieb zu gewinnen.