Seite:Harte Lage des jüngern Klerus im Wirzburgischen.pdf/4

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Jesuiterdogmatik ist, der vor Zeiten seinen Nutzen gehabt haben mag, den heutigen Zeiten aber nicht mehr angemessen ist, der manches enthält, was gegen die Überzeugung des jungen Geistlichen ist, und seyn muß.

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 Und doch soll er darüber reden! Was soll er darüber reden? Was soll er thun? – denn Katechismus geradezu widersprechen? Das wäre wohl das unräthlichste und gefährlichste. Darüber hingleiten und stille schweigen? – Auch dadurch entgeht er nicht immer der Gefahr, besonders, wo das Volk schon im Voraus gegen die jungen Geistlichen eingenommen ist, und ihre Rechtglaubigkeit im Verdacht hat. Das Volk kommt dann gleich auf allerley Muthmaßungen, und bleibt nicht einmahl dabey, sondern glaubt Gewißheit zu haben. – Manches ist im Katechismus unbestimmt hingeworfen; will es nun der Geistliche genau bestimmen, und allen unrichtigen Verstand auf die Seite räumen, so stößt er gar leicht an, indem es der gemeine Haufe gemeiniglich nach dem rohen Buchstaben nimmt, besonders weil man es in den vorigen Zeiten unterlassen hat, diese unbestimmten Sätze genau und richtig zu bestimmen,