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Mondwechsel im Januar.

🌑 Neumond den 2. Morgen 11 Uhr 25 Minuten.
🌒 Erstes Viertel den 10. Abends 5 Uhr 3 Minuten.
🌕 Vollmond den 17. Abends 5 Uhr 14 Minuten.
🌘 Letztes Viertel den 24. Morgen 8 Uhr 19 Minuten.




Garten-Kalender.

Obstgarten. Größere Bäume mit den gefrornen, und deshalb vor dem Froste rund um die Wurzeln aufzugrabenden Erdballen versetzen. – Baumpfähle zu richten und unten, soweit sie in die Erde kommen, anbrennen. – Raupennester von den Bäumen fleißig absuchen und außerhalb des Gartens verbrennen. – Man schneide bei schöner windstiller Witterung die Zweige der Bäume, die allzu dicht stehen und überflüßig sind, weg, wodurch das Obst künftig an Größe und Geschmack sehr verbeßert wird.

Gemüsegarten. Gegen zunehmende Kälte schütze man Artischocken, Sellerie und dergleichen mit leichtem Dünger oder Laub. – Wenn der Spargelsamen nicht vor Winter in den Herbstmonaten gelegt worden, so ist jetzt die höchste Zeit dazu.

Blumengarten. Man kann Aurikel und Priemeln in Kästen und auf sein gehacktes Moos säen, die Töpfe mit Blumenzwiebeln zum Treiben in ein sonniges Zimmer nahe ans Fenster stellen.




Anekdoten.

     Verfehlte Bestimmung. Ein Berliner Kümmeltürke fand einen Silbergroschen in der Gosse. „Jroschen, Jroschen!“[WS 1] rief er aus, die Münze betrachtend; „[WS 2]du wolltest dir versaufen? Pfui, Selbstmörder, schäme dir, des dieße die Bestimmung verfehlt haben! Versoffen werden sollst du, aber nich im Rinnstein!“





     Eine schöne geistreiche Frau hatte viele und sehr bekannte Abenteuer bestanden; ihre Schönheit erhielt sich dabei sehr lange. Um sie nach seiner Art darüber zu becomplimentieren, sagte der bekannte Rau einst zu ihr: Madame, Sie kommen mir vor, wie eine Cremoneser Geige: je mehr man darauf spielt, desto beßer wird sie. Schnell erwiederte sie: Und Sie sind wie Commistuch: je älter desto gröber wird es.





     Ein Amerikanisches Blatt erzählt, der Fremdenbesuch in einigen Wirtshäusern in der Nachbarschaft der weißen Berge sei so groß, daß man die Reisenden des Nachts reihenweise auf die Diele lege, bis sie eingeschlafen, sodann erhebe und an die Wand lehne, um den andern Reihen Platz zu machen, mit denen man nochmals ebenso verfahre.





die verschmachtende Mannschaft der Pegay mit wirren und beißhunrigen Blicken der verheißenden Nahrung entgegen sah, ohne die sie kaum länger fortzuleben hoffen konnten.

     Kapitän Harrison war zu der Zeit so schwach, daß er das Verdeck vor Hunger und Mattigkeit zu verlaßen sich genöthigt sah; es wurde ihm schwarz vor den Augen, und vom Hunger und von einem starken Schnupfenfieber gleich heftig angegriffen, gieng er in seine Kajüte hinab.

     Kurz darauf kam einer von der Mannschaft in der tödtlichsten Verzweiflung zu ihm hinunter und sagte ihm, das fremde Schiff sei weiter gefahren, ohne ihnen die armselige Beisteuer, die es ihnen versprochen gehabt, zu schicken. Kapitän Harrison kroch wieder aufs Verdeck und sah das Schiff mit frisch beigesetzten Segeln sich entfernen: in fünf Stunden war es den Unglücklichen aus dem Gesicht.

     So lange nur noch das Fahrzeug jenes unmenschlichen Schiffsherrn zu erspähen war, hiengen die armen Bursche auf der Pegay im Takelwerk herum oder rannten in wahnsinniger Angst und Bestürzung von einem Theile des Schiffes zum andern. Ihre Blicke waren gräßlich: ihr Geschrei zerriß die Luft und mußte deutlich von dem Befehlshaber des weiter gefahrenen Schiffes gehört werden, als er wieder unter Segel gieng, da es immer lauter und schneller mit jeder Elle Weges, die die Schiffe von einander kamen, ihm nachschallte. Ihr Jammern und Flehen nahm kein Ende, bis die Verzweiflung ihre Stimmen erstickte, und es nur zu schwachem Gestöhn erstarb. Als sie sich von ihrer grausam getäuschten Hoffnung wieder ein wenig erhellt hatten, blieben sie nicht müßig, sondern sannen unabläßig auf Mittel, ihr Dasein so lange als möglich zu fristen. Sie hatten zwei Tauben und eine Katze an Bord: die ersteren kochten sie zu ihrem Christtagsessen; die Katze wurde den Tag darauf abgeschlachtet und in neun Theile verloost. Der Kopf fiel dem Kapitän zu, der noch nie en so köstliches Mahl genoßen zu haben meinte. Am folgenden Tage




Die Volkssouverainität in der Schule.
(Majorität.)


Lehrer: Also 34 und 1 macht 35.

Schüler: Nein, nicht rechnen! Nein, nein, nein!

Lehrer: Ich aber sage: ja, ja, ja! Wer von uns hat jetzt Recht?

Schüler: Abstimmen, abstimmen! Wir wollen Alle abstimmen, dann wird sichs gleich zeigen, auf welcher Seite das Recht ist!

Anmerkungen (Wikisource)

  1. fehlendes Anführungszeichen eingefügt
  2. fehlendes Anführungszeichen eingefügt