Seite:Harz-Berg-Kalender 1901 027.png

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Der alte Hannes.

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     – Unbegreiflich. Freut mich, daß Sie uns besuchen. Was trinken S’ denn, Herr Meier – Wein oder Bier?“ „Ich danke für Alles – ich trinke gar nichts!“ „Was sagen Sie, gar nichts! Aber ich bitt’ Sie, gar nichts kann man doch net trinken!“


Geschtändniß.

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     – Ein verständnißvoller Diener. Der französische Dichter Paul Scarron, mit der ebenso schönen als geistvollen Fräulein d’Aubigne vermählt, gab fast täglich Abendgesellschaften, in denen sehr häufig bei dem fortwährenden Geldmangel des Dichiers die Bewirthung zu wünschen übrig ließ. Geistreiche Unterhaltungen mußten dann die Gäste für den Mangel an Tafelfreuden entschädigen. Madame Scarron verstand es, durch Witz und Plauderkünste über die Ärmlichkeit der materiellen Genüsse hinwegzutäuschen. Einmal trat der Bediente hinter den Stuhl der Wirthin und flüsterte ihr leise einige Worte ins Ohr. Ihr Erröthen veranlaßte den Parlamentsrath de la Sabliere, die Frage an Madame Scarron zu richten, welche Botschaft sie denn in Verlegenheit setze. „Ach,“ entgegnete mit liebenswürdigem Lächeln die Gefragte, „der Bediente raunte mir zu, ich möchte doch rasch den Gästen ein recht amüsantes Histörchen erzählen, denn – wir hätten heute keinen Braten!“