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der Höchste wie der Geringste auf der Stufenleiter der Berufe, sittlich, ernst, treu unsere Pflicht als Deutsche, als Staatsbürger erfüllen, dann dürfen wir zu Bismarck aufsehen in dem Gefühl für unser deutsches Vaterland zu leben, zu seiner Ehre, Macht und Größe beizutragen an unserem Teil, wie er an dem seinen! Dann haben wir alle, deren Name die Geschichte nicht verzeichnen wird, doch Teil an seiner Unsterblichkeit, denn in dem Namen Bismarcks verkörpert sich das deutsche Vaterland, das deutsche Reich! Und wenn unsere mutigen, tapferen Krieger in selbstloser, todesverachtender Hingabe unser Reich beschützen, so verteidigen sie das Werk Bismarcks. Und wenn durch ihre in so viel grauenvollen Kämpfen erfochtenen Siege? unserm Volk größere Ausdehnungsmöglichkeiten geboten werden, wenn durch ruhiges, aber festes Betonen unseres Deutschtums, durch bewußtes Hervorkehren unserer bedeutenden, sittlichen, geistigen und wirtschaftlichen Fähigkeiten wir einen, unserer inneren Würde wahrenden Rang im Rat der Völker erobern, so bauen wir uns aus und vollenden, was Bismarck begann. So beugen wir uns im Andenken an das Jahr 1915, in dem wir den 100 jährigen Geburtstag Bismarcks begehen durften, in Dankbarkeit, demütig und freudig zugleich, vor Gott, der unserm Volk, als es herangereift war zu seiner ihm zugedachten Aufgabe, den Mann gab, der Führer sein konnte und wollte zu diesem, seinem großen Ziele: Ein Ziel, das die Grundlage bildet, auf dem die deutschen Stämme ihrem Wesen entsprechend ihre Bestimmung in der Geschichte der Menschheit nun erst verwirklichen können, ihnen selbst und der Allgemeinbeit zum Segen, dem Ziele des geeinten, freien deutschen Reiches!

     Bismarck ist ein Kämpfer gewesen, er hat mit seinen Leidenschaften gerungen und sich selbst bezwungen, er hat Vorurteile abgelegt zu Gunsten besserer Erkenntnis, er hat sich in seinen Anschauungen und Auffassungen über den Weg, auf dem die zum Bestehen seines Vaterlandes so notwendige, zu seinem Glück so unerläßliche Einheit erreicht werden sollte, immer durch bessere Einsicht berichtigt, auch wo sie ihm schwer fiel. Wie könnten wir Bismarck besser unsern Dank bezeugen, als indem wir nach seinem Beispiel für unser Volk leben, arbeiten in aufrechter, bekennender Treue mit Geist und Herz und Wilen, und das Gelübde ablegen, mit aller Kraft einzustehen für das durch ihn 1870 glorreich geschaffene, durch so viele heiligblutige Opfer neu befestigte, einzig große, geliebte deutsche Vaterland!




Einige Aussprüche Bismarcks.


     „Arbeitet tapfer, das bringt euch über alles glücklich hinweg. Die Arbeit ist das, wozu Gott uns angewiesen hat.“

Rede zu den Kindern der Bergedorfer Volksschule. 16. Mai 1893.


     „Ich bin Gottes Soldat, und wo er mich hinschickt, da muß ich gehen; und ich glaube, daß er mich schhickt und mein Leben zuschnitzt, wie er es braucht.“ –


     „Wenn ich mein Leben an eine Sache setze, so tue ich es in demjenigen Glauben, den ich mir in langem und schwerem Kampfe, aber in ehrlichem und demütigem Gebet vor Gott gestärkt habe.“


     „Wir Deutsche fürchten Gott, aber sonst nichts in der Welt; und die Gottesfurcht ist es schon, die uns den Frieden lieben und pflegen läßt. Wer ihn aber trotzdem bricht, der wird sich überzeugen, daß die kampfesfreudige Vaterlandsliebe, welche 1813 die gesamte Bevölkerung des damals schwachen, kleinen und ausgesogenen Preußen unter die Fahnen rief, heutzutage ein Gemeingut der ganzen deutschen Nation ist, und daß derjenige, welcher die deutsche Nation irgendwie angreift, sie einheitlich gewappnet finden wird und jeden Wehrmann mit dem festen Glauben im Herzen: Gott wird mit uns sein!“

Im Reichstag, 6. Februar 1888.


     „Die Kopfzahlziffern machen es nicht, wohl aber die Begeisterung macht es, daß wir die Schlachten gewonnen haben.

Reichstag. 9. Sept. 1879.


     .... Zugleich gab er den süddeutschen Abgeordneten bezüglich der „französischen Lawine“ zu bedenken, „daß ein Appell an die Furcht in deutschen Herzen niemals ein Echo findet.“

Eröffnung des Zollparlaments, 27. April 1868.


     „Wir sind in mehr als 20 Kriegen niemals die Angreifer gewesen und wir haben von Letzterem (Frankreich) nichts zu begehren als unsre von ihm so oft gefährdete Sicherheit im eignen Lande.

September 1870.




Bismarcks Ehrung.


Erst verspottet, dann befehdet,
Viel geschmäht in allen Landen,
Hat er dennoch hohen Mutes
Aufrecht stets und fest gestanden,
Dann gehaßt und dann gefürchtet,
Dann verehrt, geliebt, bewundert,
Also steht er, eine Säule,
Überragend das Jahrhundert.

K. Genée.