Seite:Harz-Berg-Kalender 1918 055.png

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     – Eine gemütliche Haut. Der Pfälzer-Michel war mit zwei anderen Infanteristen auf einem Patrouillengang, und war aus Phlegma oder einem sonstigen Grunde etwas zurückgeblieben. Auf einmal wurden seine zwei Kameraden von fünf Franzosen angegriffen, die im Hinterhalt gelegen hatten. Die beiden wehrten sich aber wie besessen. Im Nu schlugen sie zwei der Feinde nieder und machten die andern drei zu Gefangenen. Als nun alle miteinander zurückkamen und Meldung machten, fragte der Kompagnieführer den Michel, was denn er dann gemacht habe? Da sagte der Michel treuherzig: „Ich bin gar net mehr drzu komme, Herr Owerleidnand ; ich haw alleweil nor gucke misse unn denke: Ei! Ei! Ei! Ei! Ei! Ei! Ei!“

     – „Auch in der Schule haben wir sehr unterm Krieg zu leiden, wir haben nur noch gänzlich untaugliche Lehrer.“

     – Im Schützengraben werden vom Korporalschaftsführer die berühmten Liebesgaben-Zigarren an eine Gruppe verteilt. Ein Pfälzer, in dessen Heimatdorf viel fabriziert wird, gibt seinen Teil an einen Kameraden weiter mit den Worten: „Lieb Vaterland, rauch Du se, mir sein se zu schtark.“ Der andere schneidet den Glimmstengel ab, streicht mehrere Hölzer an und ist vergebens bemüht, den Pfälzer Tuwak in Brand zu legen. Die Zigarre will absolut nicht ziehen. Er läßt sich’s aber nicht verdrießen, zündet noch ein Hölzchen an und sagt dabei: „He jo, dere muß mer ach e vertel Jahr vorher Zindiche, daß je zieht.“

     – Als in unmittelbarer Nähe einiger Posten eine Granate einschlug, ohne sofort zu krepieren, und als alles stundenlang auf die Explosion wartete, meinte ein Bayer in treu besorgtem Rat: „Halt’s Maul, is g’scheiter!“