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Lebensweisheit.
Gedanken unserer großen Dichter.


Willst du dich selber erkennen,
So sieh, wie die andern es treiben,
Willst du die andern versteh’n,
Blick in dein eigenes Herz.

(Schiller, Der Schlüssel.)


Immer strebe zum Ganzen.
Und kannst du selber kein Ganzes werden,
Als dienendes Glied
Schließ an ein Ganzes dich an.

(Shiller, Pflicht für jeden.)


Wer etwas Treffliches leisten will,
Hätt’ gern was Großes geboren,
Der sammle still und unerschlafft
Im kleinsten Punkte die höchste Kraft.

(Schiller, Breite und Tiefe.)


Teuer ist mir der Freund; doch auch den Feind kann ich nützen;
Zeigt mir der Freund, was ich kann, lehrt mich der Feind, was ich soll.

(Schiller, Freund und Feind.)


Ein jeglicher versucht sein Glück;
Doch schmal nur ist die Bahn zum Rennen;
Der Wagen rollt, die Achsen brennen,
Der Held dringt kühn voran, der Schwächling bleibt zurück,
Der Stolze fällt mit lächerlichem Falle;
Der Kluge überholt sie alle.

(Schiller, Das Spiel des Lebens.)


Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!
Denn das allein unterscheidet ihn
Von allen Wesen, die wir kennen.

(Goethe, Das Göttliche.)


Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da.

(Goethe, Erinnerung.)


Wer Großes will, muß sich zusammenraffen,
In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister.

(Goethe, Natur und Kunst.)



Das Jahr 1920.

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Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Allgemeiner Harz-Berg-Kalender für das Jahr 1921. Piepersche Buchdruckerei, Clausthal 1921, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Harz-Berg-Kalender_1921_014.png&oldid=- (Version vom 26.7.2019)