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Der alte Gottesacker in Clausthal.

Heimat-Geschichtliches

vom alten Gottesacker.
Von H. Morich.


     Der Alte Gottesacker in Clausthal wurde vor etwa 30 Jahren als öffentliche Begräbnisstätte geschlossen.

     Am Haupteingange stand einst das alte Bahrenhaus und weiterhin das ehemalige Hospital, das damals die Kranken und Gebrechlichen aufnahm. Ein schöner Schmuck ist der Platz der früheren Gottesackerkirche, wo die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Clausthal ein Denkmal für ihre im Weltkriege gefallenen Söhne errichtet hat.

     Die Gottesackerkirche, die nach dem großen Brande von 1634 errichtet und 1744 neu erbaut war, ging bei der entsetzlichen Feuersbrunst am 15. September 1844 unter dem wehevollen Schwanengesang ihrer herrlichen Orgel in Flammen auf und wurde nicht wieder aufgebaut. Unter ihren Trümmern befinden sich umfassende Grabgewölbe, in denen hervorragende Personen ihre Ruhestätte gefunden haben; unter anderen der hochverdiente Oberbergmeister Stelzner, der hier am 21. Mai 1802 nachts 11 Uhr mit großer Feierlichkeit beigesetzt wurde, wobei 600 Bergleute das Geleucht trugen.

     Von den älteren Grabmälern fallen uns besonders die 4 Familiengewölbe in die Augen, die als kleine Gebäude mit starken Mauern die Zeit überdauert haben. Das älteste von ihnen ist das Borckensteinsche Grabgewölbe, das der Zehntner Heinrich Julius Engelhard Borckenstein in Zellerfeld im Jahre 1784 erbauen ließ, und in dem er nach seinem Tode am 23. Mai 1795 seine letzte Ruhestätte fand.

     Das nach der Ostseite gelegene Hammersteinsche Familiengewölbe enthält die Überreste des Oberforstmeisters Friedrich Christoph Georg Clamor Freiherrn von Hammerstein und seiner Ehefrau Johanne Dorothee Henriette Luise Friedrike geb. Freiin von dem Bussche. Freiherr von Hammerstein wurde 1806 Forstmeister und 1821 Oberforstmeister in Clausthal. Er war hier eine sehr angesehene und einflußreiche Persönlichkeit, wurde 1838 Oberforstmeister des Harzes und 1840 Mitglied des Berg- und Forstamtes zu Clausthal.

     In dem dritten Grabgewölbe, das die Inschrift W. A. I. Albert trägt, ruht der hochverdiente Oberbergrat Albert, der Jahrzehnte hindurch die Geschäfte des Berghauptmanns führte, obgleich er als