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Der alte Kupferbergbau in Lauterberg.
Von Rektor H. Morich-Clausthal.


     Noch bevor die reichen Silbererzgänge in St. Andreasberg entdeckt waren, bestand in Lauterberg ein Kupferbergwerk, das einst zu den wichtigsten des Harzes, vielleicht von ganz Deutschland gehörte. Der Anfang desselben wird bis in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts zurückgeführt, doch fehlen uns darüber sichere Nachrichten. Vermutlich wurde der Bergbau zuerst vom Kloster Walkenried in Angriff genommen, dem das Recht eingeräumt war, in den Harzgegenden Metalle aller Art zu graben. Außer den Kupfererzen Fand man dort stellenweise auch silberhaltige Bleierze, die ebenfalls mit abgebaut wurden.

     Über den Betrieb der ältesten Gruben hat man aktenmäßig nichts erfahren können, aber so viel ist sicher, daß in den folgenden Jahrhunderten neben einer Anzahl von Eisensteinsgruben auch eine ganze Reihe von Kupfer- und Silbergruben bebaut wurden. Schon im 15. Jahrhundert, als das Land an die Herrschaft der Hohnsteiner kam, sollen mindestens 18 Silber- und Kupfergruben in Lauterberg bestanden haben. Im Jahre 1528 erließen die Grafen von Hohnstein für den Lauterberger Bergbau eine Bergordnung, woraus zu schließen ist, daß die Gruben schon damals von Gewerkschaften betrieben wurden, die wieder an ihre Mitgenossen Anteile oder Kuxe ausgaben, deren Zahl 128 nicht übersteigen sollte.

     Wie es beim Bergbau vielfach auf- und niederzugehen pflegt, so traten auch in Lauterberg nach Zeiten des Aufstiegs öfter Zeiten des Niederganges ein. Die Gruben wechselten in ihrem Bestande und wurden zu wiederholten Malen eingestellt und wieder aufgenommen; oft lagen sie unbebaut, weil sich keine Gewerken fanden, namentlich während des 30jährigen Kriegs, der den Lauterberger Bergbau fast zum Erliegen brachte. Daraus erklärt sich auch die Aufschrift