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Nr. 4. Duett.


Hippolyt.
Mag sich auch das Leben schmücken
Mit der Hoheit Glanz und Schein,
Eines nur kann mich beglücken,

170
Lieben und geliebet seyn.


Isolde.
Ach, der Hoheit reiche Gabe
Birgt oft nur ein drückend Joch,
Wirf sie hin, die ganze Habe,
Bleibet nur die Liebe noch.

Hippolyt.

175
Höher glüh’n der Unschuld Farben,

Wenn mit ihr die Liebe kost.

Isolde.
Und wenn alle Freuden starben,
Dann gewährt noch Liebe Trost.

Hippolyt.
Gieb mir Liebe, gieb mir Treue!

Isolde.

180
Bald wird sie mir süße Pflicht.


Hippolyt.
Ohne Zwang und ohne Reue –

Isolde.
Glaub’ an mich, doch frage nicht.

Empfohlene Zitierweise:
Cäsar Max Heigel: Der Vampyr, romantische Oper in drei Akten. München: Franz Seraph Hübschmann, 1828, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heigel_%26_Lindpaintner_%E2%80%93_Der_Vampyr_%E2%80%93_11.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)