Seite:Heigel & Lindpaintner – Der Vampyr – 20.jpg

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Was in mir glüht, bekenn’ ich laut:
Nur diesem geb’ ich mich als Braut! –

Chor.
Sie liebt Aubri, der Fremdling siegt.
Weh, Hippolyt! er unterliegt.

Hippolyt.

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Nein, ich werd’ nicht unterliegen,

Rache schwör’ ich dem Gemahl!
Durch die Liebe werd’ ich siegen,
Und wo nicht, durch diesen Stahl.
Dir Isolde sey vergeben,

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Raubst du mir auch gleich das Leben,

Konnt’st du auch die Treue brechen,
Nie will ich an dir mich rächen,
Ewig, ewig lieb’ ich dich. –
Was du, Vater, mir gethan,

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Schmerzt, doch Hippolyt vergißt.

Heilig bleibt mir stets der Mann,
Der Isoldens Vater ist. –
Dir nur, der vom Grabesrand
Sich zurück in’s Leben fand –

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All’ mein Glück zu rauben droht,

Dir nur schwör’ ich Rache, Tod!

Aubri.
Schlagt den Rasenden in Ketten!

Hippolyt.
Wag’ es, wer das Leben haßt!

Isolde.
Hippolyt! ich muß ihn retten!

Empfohlene Zitierweise:
Cäsar Max Heigel: Der Vampyr, romantische Oper in drei Akten. München: Franz Seraph Hübschmann, 1828, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heigel_%26_Lindpaintner_%E2%80%93_Der_Vampyr_%E2%80%93_20.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)