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Aubri.

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Ha! wie ist mein Glück mir nah!


Graf v. Port d’Amour.
Euch zu beglücken ist er da.

Aubri.
Fort nun zur Freude, zur taumelnden Lust,
Jubel nur schwelle die pochende Brust.
Nicht in dem Schlosse, im dumpfigen Saal,

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Draußen im Freien bereitet das Mahl.


Chor.
Auf, in das Freie, zum fröhlichen Mahl,
Spendet uns blinkenden Wein im Pokal.
Jubel nur schwelle die pochende Brust,
Fort nun zur Freude, zur tobenden Lust.


Nr. 10. Arie.


Hippolyt.

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Mag auch mein ganzes Glück zertrümmern,

Und faßt mich auch der sich’re Tod;
Nie soll mich ein Geschick bekümmern,
Das nur mein eig’nes Seyn bedroht.
Ich trotze kühn den Ungewittern

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Und selbst des Himmels Flammenstrahl,

Für sie nur, für Isolden zittern,
Das wäre mehr als Höllenqual!
Ihrer Augen holde Sterne
Hellten meines Lebens Nacht;

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Auch verstossen – in der Ferne

Fühl’ ich ihre sanfte Macht.
Mag sie mich auch treulos hassen,
Schwand der Liebe letzter Schein –

Empfohlene Zitierweise:
Cäsar Max Heigel: Der Vampyr, romantische Oper in drei Akten. München: Franz Seraph Hübschmann, 1828, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heigel_%26_Lindpaintner_%E2%80%93_Der_Vampyr_%E2%80%93_28.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)