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Heinrich Heine: Der Salon. Erster Band

V.

Ach, wie schön bist du, wenn traulich
Dein Gemüth sich mir erschließet,
Und von nobelster Gesinnung
Deine Rede überfließet!

5
Wenn du mir erzählst, wie immer

Du so groß und würdig dachtest,
Wie dem Stolze deines Herzens
Du die größten Opfer brachtest!

Wie man dich für Millionen

10
Nicht vermöchte zu erwerben –

Eh’ du dich für Geld verkauftest,
Lieber würdest du ja sterben!

Und ich steh’ vor dir und höre,
Und ich höre dich zu Ende;

15
Wie ein stummes Bild des Glaubens

Falt’ ich andachtsvoll die Hände –

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Der Salon. Erster Band. Hoffmann und Campe, Hamburg 1834, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heine_Der_Salon_1.pdf/198&oldid=- (Version vom 1.8.2018)