Seite:Heine Jungfernkranz Seite 301.jpg

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Lavendel, Myrth’ und Thymian,
Das wächst in meinem Garten;
Wie lange bleibt der Freiersmann,
Ich kann ihn kaum erwarten!
 
 Chor:
Schöner, schöner, schöner, u. s. w.


Bin ich mit noch so guter Laune des Morgens aufgestanden, so wird doch gleich alle meine Heiterkeit fortgeärgert, wenn schon früh die Schuljugend, den „Jungfernkranz“ zwitschernd, meinem Fenster vorbeyzieht. Es dauert keine Stunde, und die Tochter meiner Wirthin steht auf mit ihrem „Jungfernkranz“. Ich höre meinen Barbier „den Jungfernkranz“ die Treppe heraufsingen. Die kleine Wäscherin kommt „mit Lavendel, Myrth’ und Thymian.“ So geht’s fort. Mein Kopf dröhnt. Ich kann’s nicht aushalten, eile aus dem Hause und werfe mich mit meinem Aerger in eine

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Heinrich Heine: Der Jungfernkranz. Hoffmann und Campe, Hamburg 1827, Seite 301. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heine_Jungfernkranz_Seite_301.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)