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Graf (erschöpft) – – Herr Launer, haben Sie sich auf Rettung besonnen?

Launer Wir müssen jemand haben, der beschwört, daß wir keine Welfen sind.

Graf – – Ich höre nur tolles Summen. Wir keine Welfen! hätte man uns belagert?! … nein, ich gehe auf den Knieen hinauf zu ihr, auf den Knieen! (Sinkt im Tor nieder auf die Kniee, er rutscht darauf fort.) Zu meinem ehelichen Krokodil!

Launer Da läßt sich nicht helfen. – Hm.

Siegfried Was ist mit ihm? – dem Herrn Grafen?

Launer (als gewahrte er ihn erst, drückt ihm schüttelnd die Hand) Ach verzeihen Sie, meinen herzlichen Gutentag, Herr Kollege von demselben Heldenorden. Allein Ihr Erfolg war günstiger, das Ziel war uns beiden das eine und selbe, den frechen Feind zu zermalmen. (Erneutes Handgeben.) Darauf die Bruderhand! Kommen Sie aber nicht an meine Wunde hin, ich habe mir nämlich die Binde entfernt, um nicht sogleich als Welfe angesprochen zu werden.

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/118&oldid=- (Version vom 1.8.2018)