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Launer Sie sind zu gütig, meine Magenverstimmung ist ein chronisches Leiden.

Schwester Gretchen Legen Sie sich etwas nieder, dann laß ich Tropfen holen.

Launer Danke, die helfen bei mir nun gar nicht, Sie haben einen ungewöhnlich starken Alkoholiker vor sich, der ziemlich giftfestes Blut hat.

Schwester Gretchen Ich versuche meine Naturheilmethode.

Launer Diese könnte einschlagen, aber Sie sind ein Engel von Güte, ich muß Ihnen für alles danken.

Schwester Gretchen (Handkuß) Warum denn? … genieren Sie sich gar nicht vor mir! ich habe keinen Stolz, wertester Herr.

(Die Tür wird aufgestoßen, es prallt jemand mit Aufschrei davor zurück, lauter Lärm wie beim Haberfeldtreiben, die Fenster werden mit lächerlichen Gegenständen eingeworfen.)

Launer Dieser Jubel!

Schwester Gretchen (aufgestanden) Was ist das? … meine Fenster!

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/12&oldid=- (Version vom 1.8.2018)