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Frau Niese Nur getrost Waibel, ’s Köpfen ist einmal und dann ist’s herum.

Waibel Ich kann mich mir gar nicht ohne Kopf vorstellen.

Frau Niese Das denken heute de meesten und morgen fliegt ’r wie geschlachtete Tauben in’s Fegfeuer.

Ein Trompetenstoß und noch einer und noch einer.

Frau Niese Horch! Horch! das Zeichen für die Weiber, daß se sich uff dem Schlosse sammeln. Also b’hüt Gott, nehmt’s nicht zu schwer! (Ab.)

Von allen Seiten strömen Weiber durch das Türchen hinauf zur Burg. Losung: „Die Frauen hinuff, die Mannsleute bleiben da“.

Launer (flüchtet sich in sein Haus wie ein Mörder) Ich habe die Quittung der Großmutter des leibhaftigen Teufels, daß ich am Leben bleibe.

Waibel (ruft ihn an) Herr Launer! … patsch! Wir beten ein Vaterunser und er frisiert sich zum Bräutigam.

Schwester Gretchen (unter den Frauen) Gehen wir denn alle schon hinauf?

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/139&oldid=- (Version vom 1.8.2018)