Seite:Hermann Essig Die Weiber von Weinsberg 1909.pdf/146

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Ricke Du, mir wird’s so krutzelig fröhlich im Gemüt. Sie will für uns zwei was Besonderes tun. Wenn sie zum Beispiel mit dem Kaiser unseretwegen redete.

Siegfried Es nimmt sie stark mit. Sie hat ein Gefühl mit ös (uns.)

Ricke Die Gräfin ist eine Frau.

Siegfried Merkst es nun auch? Die Gräfin ist ein Geschöpf Gottes. Die Gräfin ist was, das mich entzündet. Alleweil freundlich. Und auch ein weng was zierliches in ihrem Benehmen.

Ricke Die gefiele dir besser wie ich. Narr, ich bin keine Gräfin, das brauchst du mich nicht fühlen zu lassen. Mich beschämt der Unterschied selber.

Siegfried Mach es doch geradeso wie sie. Die schimpft einen nie.

Ricke Und der Graf? hast du ihn schon gefragt?

Siegfried Na der, wie einer eben auch ist.

Empfohlene Zitierweise:
Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/146&oldid=- (Version vom 1.8.2018)