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Gräfin Wenn du zum Beispiel deiner Ricke erst versprochen hast, sie zu heiern, und nachher versprichst du’s einer andern, wen heiratest du dann?

Siegfried Ich habe es niemand anderem versprochen. Hört uff mit der Lüge!

Gräfin (herzhaft) Ich meine jetzt nur „wenn“ … wenn du’s tätest.

Siegfried Da müßte ich Tinte gesoffen haben, wenn ich das täte.

Gräfin Du tust’s nicht … aber wenn du so dumm wärst und du’s tätest.

Siegfried Da wäre ich auch dumm, da wäre ich auch dumm. Hat die Gretchen so was behauptet?! Dann schlag ich ihr eins auf den Nischel, heute komme ich der ganz anders. Die paar Stündchen laß ich mir mit meinem Rickel nicht verderben.

Gräfin Von ihr rede ich gar nicht. Setze den Fall, du versprächst es zum Beispiel nachdem du’s deiner Ricke versprochen hast, auch … mir. Verstehst du’s so?

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/150&oldid=- (Version vom 1.8.2018)