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Schwester Gretchen (schnellweg) Der junge Mann weiß gar nicht, was eine Frau ist.

Frau Niese Hört es nur, wie die Gretchen jetzt spricht!

Schwester Gretchen Es ist wahr, so ein Jüngling bringt eins höchstens in Verlegenheit.

Frau Niese Ja, ist denn das nichts mehr zwischen sie? Ich dacht ’s ging von neuem.

Schwester Gretchen Der junge Mann blieb nicht fest. Die Jugend ist voll Wankelmut und Schwäche.

Frau Niese Siegfried, von dir ist die Rede.

Siegfried Eine Närrin hat Redefreiheit.

Schwester Gretchen So? … Närrin! … in einem Weilchen! … du wärest vielleicht froh, mein Auserwählter zu sein, aber meine Wahl fiel auf einen Beamten … Wer weiß es! … der heutige Tag wird wohl mein Hochzeitstag, während die andern Frauen alle verwitwen.

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/155&oldid=- (Version vom 1.8.2018)