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Frau Niese Die besten Verstecke sind oft die dümmsten.

Launer Das ist sehr wahr. Aber darf ich Ihnen eines anvertrauen? was ich weiß. (In die hingehaltenen Ohren.) Der Herr Graf hat mir’s am Stammtisch gesagt, so einen Goliath wie den Siegfried nähme er aus strategischen Gründen am liebsten nicht mit.

Ricke (beleidigt) Seinen stärksten!

Launer Gerade deshalb, er verwickele ihn zu tief in das todspendende Treffen … Ich will Sie nicht beleidigen, das liegt mir fern wie mein unschuldiges Jugendjahr.

Frau Niese Als weiter! nicht unglaubhaft.

Launer Wenn ihm nur jemand einen passenden Grund verschaffte, ihn zu Hause zu lassen, den er vor seiner ungewöhnlich strengen und kriegerischen Frau verantworten könnte!

Frau Niese Das trifft sich. Wir tun also nichts Böses.

Launer Es darf nur nicht auffallen und keine Entdeckung stattfinden.

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/18&oldid=- (Version vom 1.8.2018)