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daß der Graf mit dem Waibel ein jedes Haus absucht.

Schwester Gretchen Sie sagen!

Frau Niese Darum, damit’s keine Blamage für Sie gibt.

Schwester Gretchen Ich muß alles aufbieten, um ihn den Werbern zu entziehen?

Frau Niese Wie Sie es sagen.

Schwester Gretchen Dann gehen Sie, Frauchen.

Frau Niese Ihre Ehre steht auf dem Spiele. (Ab.)

Schwester Gretchen Fast wollte ich, die Ronde würde ihn entdecken … ich war so lange das Aschenbrödel. (Sie zieht die Vorhänge am Bett etwas auseinander und steht betrachtend.) So schöön ist ein Ritter in meinem Bett! – – Die Riemen, ich werde sie schon aufbringen, daß ich ihn ausziehen kann, – – Ricke! – – Aber halt! Frieden jetzt in meiner Brust! Ich bin in der Erfüllung. – – Meines Lebens schönster Augenblick.

Es poltert jemand die Treppe herauf. Gretchen läßt die Vorhänge zufallen, mit der letzten Faltenregung im Vorhang

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/41&oldid=- (Version vom 1.8.2018)