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Schmied löscht die Rüstung im Wasser ab, daß es zischt und dampft. Launer verstummt.

Launer (nach einer Weile) Ist niemand hier, der diese Dämpfe beschwört?

Graf Vorwärts Schmied, mit dem Edeln … wir müssen noch in der Dunkelheit ausfallen.

Launer Haben wir wenigstens Laternen bei uns, um den Feind zu beleuchten? Ich sehe das ganze traurige Ende Ihrer nächtlichen Raserei voraus.

Schmied kommt mit kaltem Panzer auf Launer zu.

Launer (etwas beruhigt) Das war ein vernünftiger Einfall, die Glut vorher abzulöschen. – – Ist er auch gewiß nicht mehr heiß? Herr Schmied, eine jede Brandwunde ist eine moralische Ohrfeige für Sie.

Die Rüstung wird umgelegt, Launer eingekleidet. – – Die Gräfin tritt mit einer Dienerin und Eßnäpfen ein, um den Kriegern die Morgensuppe zu kredenzen. Dieses vollzieht sich unauffällig. Beim Eintreten der Gräfin wird achtungsvoll Platz gemacht.

Launer (in dem Augenblick) Läge Ich doch in der Schulmeisterin Bett!

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Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/45&oldid=- (Version vom 1.8.2018)