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Ricke Gut geht’s … warum hab ich dich denn noch? Zu was jetzt eineweg fortlaufen?

Siegfried Also b’hüt Gott, Ricke. (Küßt sie.)

Ricke (mit fester Bewegung losgemacht … bricht zusammen und schluchzt. Siegfried geht fort).

Frau Niese (tritt ein) Und warum so erbärmlich?

Ricke Er ist fort.

Frau Niese Ich hab gemeint, du hackst ihn fest.

Ricke Ja du! … weil du bist, ist er nun ganz allein. Da wär er besser mit den andern.

Frau Niese Wenn’s Vaterlandssterben amol so eine Seuche ist.

Ricke Und du die Pfiffigste sein willst und die Dümmste bist.

Frau Niese Ricke, noch bist du meine Tochter! … und noch bin ich die Weisheit und du das Kalb.

Empfohlene Zitierweise:
Hermann Essig: Die Weiber von Weinsberg. Paul Cassirer, Berlin 1909, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Essig_Die_Weiber_von_Weinsberg_1909.pdf/75&oldid=- (Version vom 1.8.2018)