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Beethoven!“ Jetzt schien ihn der Kellner verstanden zu haben. Er ging weg und kam mit einem Pikkololausbub zurück, der in der Nase bohrte und den Vater weisen sollte.

Der Junge führte den Vater an ein Geschäft, wo er den gewünschten „Badofen“ bekäme.

Der Vater betrat den Laden, der mit Herden, Badewannen, Blecheimern, Töpfen, Öfen usw. angefüllt war. Von der Decke hingen unzählige Lampen und Kronleuchter. Den Vater machte die Häufung aller dieser blanken Gegenstände nervös.

Eine dicke Frau mit einer haarigen Warze auf der Stirn schlupfte aus dem Hintergrund des Ladens heran und fragte den Vater, was zu Diensten stehe, was es sein dürfe.

Der Vater sagte mechanisch lediglich das Wort: „Beethoven“. Die Frau nickte verständnisvoll mit dem Kopf und bat den Vater, ihr zu folgen. Sie führte ihn über den Hof, eine wacklige Treppe hinauf zum Lager. Dem Vater paßte das Herumsteigen keineswegs, er wurde sichtlich ungehalten.

Im Lagerraum standen in Reihen große Blechgebilde mit Hähnen und gewundenen Röhren aus Nickel.

„So, hier haben Sie, was Sie wünschen, Badeöfen in neuester Konstruktion und in jeder Preislage,“ pries die Ladenbesitzerin an, „und schauen Sie nur hier die Hähne für warm und kalt. Eine einfache Drehung, und Sie haben die gewünschte Temperatur. Hier die Dusche.“

Der Vater stierte die Öfen an, der Vater stierte die Frau an. Man wollte Possen mit ihm treiben, das war klar. Anstatt der gewünschten Büste versuchte man, ihm

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Hermann Harry Schmitz: Buch der Katastrophen. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1916, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Harry_Schmitz-Buch_der_Katastrophen-1916.djvu/121&oldid=- (Version vom 1.8.2018)