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Und alle uralten Männer hoben die Hände hoch und jubelten: „Ja, Noahn, Noahn wollten wir ein Mal errichten!“

Dann gingen sie zurück in den Raum neben dem Saal, um des Rats zu pflegen.

Und der uralte Mann, der zu Häupten des Tisches saß, hub an zu reden: „Meine Herren, wir wissen nun, daß es sich um eine Ehrung Noahs handelt. (Bravo, bravo! Ein uralter Mann erhob sich und sang: God save the queen.) Jetzt gilt es, zu entscheiden, wohin mit dem Denkmal, und welcher Ausführung der Lorbeer zuzuerkennen ist. Ich glaube, die Platzfrage ist schnell gelöst. Es kann nur ein Platz meines Erachtens in Frage kommen, und das ist der Ort, wo Noahs Arche landete, wo er nach der Sündflut zuerst den Boden betrat, der Ararat. Ich glaube, meine Herren, Sie sind mit mir in diesem Punkte der gleichen Ansicht. (Beifall und Zustimmung.) Dann können wir zum zweiten Punkte übergehen. Daß Denkmal und Landschaft eine rein künstlerische Einheit, ein harmonisches Ganzes bilden, das ist meines Erachtens der Urzweck eines Denkmals. (Stürmischer Beifall. Der uralte Mann mit der Schweppermanndiagnose rief dazwischen: „Dem braven Schweppermann zwei!“) Es ist nun die Frage, paßt man die Landschaft dem Denkmal an oder das Denkmal der Landschaft? Wie Sie, meine Herren, wohl eben alle während der Besichtigung der ausgestellten Entwürfe zur Überzeugung gekommen sein werden, werden diese sämtlich die altehrwürdige Silhouette des Ararats erheblich verändern, was natürlich aus Gründen der Pietät unbedingt vermieden

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Hermann Harry Schmitz: Buch der Katastrophen. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1916, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Harry_Schmitz-Buch_der_Katastrophen-1916.djvu/135&oldid=- (Version vom 1.8.2018)