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werden muß. Ich mache daher den Vorschlag, den Ararat abzutragen und ihn vielleicht in einer Entfernung von einer englischen Meile wieder aufzubauen und dann auf dem historischen Fleck, wo er gestanden, Noahs Denkmal zu errichten. Auf diese Weise ist die Gefahr, daß der Ararat durch seine aufdringliche Monumentalität die Wirkung des Denkmals beeinflußt, auf jeden Fall behoben. Für uns käme also nur Anpassung der Landschaft an das Denkmal in Frage.“

Der uralte Mann, der zuerst hatte austreten müssen, unterbrach den Redner und bat dringend ums Wort, erhob sich, setzte sich aber wieder nach einer Weile, da er vergessen hatte, was er sagen wollte.

Der Redner fuhr fort: „Jetzt käme noch als wesentlichstes in Frage, welchem Projekt der Vorzug zu geben wäre. Ich bin, offen gestanden, der Ansicht, Denkmal ist Denkmal. Ich möchte aber, um allen Teilen gerecht zu werden, dem Schicksal die Entscheidung anheimgeben und schlage vor, einen von uns durch das Los zu bestimmen, als Werkzeug des Fatums zu wirken, und zwar in folgender Weise: Der, auf welchen das Los fällt, wird nach Genuß von zwei Flaschen Kognak, zwei Flaschen Boonekamp, zwei Flaschen Sekt und einer Flasche Chablis auf ein Fahrrad gesetzt und in den Saal gelassen. Dem Modell, welches er zuerst umfährt, soll der Lorbeer zuerkannt werden. Wir lassen auf diese Weise die Vorsehung entscheiden!“

Die uralten Männer, die während der Rede gedöst und erst, als das Wort „Fahrrad“ fiel, aufgemerkt hatten, unterbrachen den Redner unter Protestrufen.

Empfohlene Zitierweise:
Hermann Harry Schmitz: Buch der Katastrophen. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1916, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Harry_Schmitz-Buch_der_Katastrophen-1916.djvu/136&oldid=- (Version vom 1.8.2018)