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Tode stand der, der des Todes Gewalt hat. (Hebr. 2 14.) Im vergangenen Kirchenjahre standen, ohne daß ich es ahnte, so viele finstere Mächte um mich herum. Die eine sprach: Laß doch den alten Gott, der doch nicht hilft! Und die zweite sprach: Wenn es einen gerechten Gott gäbe, würde er nicht so viel Tausende dahinbluten lassen! Und die dritte sprach: Nichts wissen wollen, ist die größte Weisheit! Und ich habe allen diesen Gestalten gehorcht und habe sie alle zu Geleitern meines Lebens erkoren. Und dann ist er gekommen und hat mich nicht diesen Gewalten gelassen und hat um des Gebetes Christi willen und um der Fürbitte treuer Menschen willen und um der Not willen, in der ich war, noch einmal Erbarmen gehabt. Wir werden einst erschrecken, gebe Gott, freudig erschrecken, wenn wir sehen, wieviel Not Gott, ohne daß wir es wußten und ahnten, an uns vorübergeführt hat. Ohn all mein Verdienst. Es ist heute der 25. November, morgen werden es 10 Jahre, daß der Geistliche, der vor mir durch Jahre hindurch diese Gemeinde mit seinen tiefgründenden Worten erbaute, plötzlich aus der Zeitlichkeit abgerufen wurde. Es war der Oberkonsistorialrat v. Burger. Wie schnell, wie jäh ist dieses brennende und scheinende Licht erloschen! Wie eilig hat der Herr seinen Knecht hingerafft! Wir hoffen, wir glauben, daß er bereitet war. Sind wir es? Wären wir es? Wie oft denkt man daran: Hättest du mich heute abgerufen, so würde ich morgen