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in den drei Artikeln und über sie hinaus uns zu glauben dargeboten wird, erfassen und halten läßt, kann ein toter, unlebendiger und kraftloser Glaube sein. Du tust gut daran, daß du glaubst, es sei ein einiger Gott. Das glauben die Teufel auch und zittern dabei. (Jak. 2 19.) Es genügt nicht, daß wir diese Glaubenstatsachen hinnehmen, annehmen, aufnehmen. Wenn wir sie nicht herein in unser Leben nehmen, ist es nichts. Und wenn ein anderer sagen würde: „Ich glaube und habe mir fest vorgenommen, mir gar keine Gedanken darüber zu machen; ich glaube, weil es mich meine Kirche so lehrte; ich nehme es einfach an.“ Das ist auch kein Glaube. Das ist vielleicht etwas von dem Glauben der Unverständigen und Unmündigen, der diese ganze große Summe herein in sein Leben stellt, ohne eigentlich mit ihr zu wuchern und von ihr zu leben, aber der Glaube, der in deiner Todesstunde dich rettet, ist es nicht.

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 Zum rechten Glauben gehört erstlich eine genaue Kenntnis von der Art und Kraft der großen Stütze, die uns Gott der Herr durch Seine Person und durch Jesum Christum, seinen Sohn gegönnt hat. Das ist noch nicht das Höchste, aber doch etwas. Du mußt zuerst über deinen Herrn und über sein Wesen, über sein Werk und seine Tat Kenntnis haben. Der Glaube kommt aus dem Hören, kommt aus der Predigt. (Röm. 10 17.) Wenn du nie etwas von den großen Taten Gottes hörst, so verdämmert der Glaube und