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Männer Judas richtet zwischen mir und meinem Weinberge. Was sollte man doch mehr tun an meinem Weinberge, das ich nicht getan habe an ihm?“ (Jes. 5, 3 u. 4.) Und damit fährt Luther weiter: „Dieser Artikel ist nun sehr reich und weit; aber daß wirs auch kurz und kindlich handeln, wollen wir ein Wort vor uns nehmen, und darinnen die ganze Summe davon fassen, nämlich, daß man hieraus lerne, wie wir erlöst sind, und soll stehen auf diesen Worten: An Jesum Christum, unsern Herrn.“

 Laßt mich heute über die Worte sprechen: „Ich glaube, daß Jesus Christus, wahrhaftiger Gott, vom Vater in Ewigkeit geboren sei.“


I.
Der Name: Jesus Christus.

 Sechsmal kommt im Alten Testament der Name Jesus vor, von dem Jesus an, dem Sohn Nuns, der ,ein Nachfolger‘ Moses das Volk Israel aus der Wüstenwanderung in das Land der Verheißung führte, bis auf den Jesus, einen Enkel des Sirach, von dem wir das geheimnisvolle Spruchbuch in den Apokryphen besitzen. So kommt der Name Jesus da und dort vor, wie eine Hindeutung auf den, der allein diesen Namen zu tragen würdig und geschickt ist, wie eine Ausstrahlung von dem, der allein, was der Name sagt, ist und bedeutet. Denn Jesus heißt auf deutsch: „Jehova – Gott ist meine Hilfe, Gott ist Hilfe.“

 „Gott ist Hilfe“ – das ist der Name deines Heilandes, den er hatte, ehe die Welt gegründet und ehe die Erde geschaffen und ehe die Zeit geworden und die Sünde eingetreten ist, ehe die Strafe kam und der Tod in die Welt eingekehrt ist. Das ist der Name, der ihm vor aller Zeit von seinem Vater gegönnt und gegeben ward: „Gott ist Hilfe.“

 Gott wollte in einem Wesen, das ihm gleich ist, in einer Persönlichkeit,