Seite:Hermann von Bezzel - Der Beruf der evangelisch-lutherischen Kirche zum Amt der Diakonie.pdf/126

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Jakobus der Einfalt Gottes unsere Zwiefältigkeit entgegen. Gott hat nur Einen Gedanken, Einen Willen, Eine Meinung, Ein Ziel, daß wir alle zu Ihm kommen, und wir zweifeln noch! Ja, Er schenke es Ihnen, daß Sie von diesem einfältigen Geben Ihres Herrn Reichliches erfahren!

Das Verhältnis der einzelnen Schwester zur Welt.

 Ich muß immer wieder bei diesem denken an das große Wort St. Johannis: „Alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt und unser Glaube ist der Sieg“, der dem Wesen nach einmal die Welt überwunden hat und der Wirkung nach sie täglich überwindet. „Alles, was aus Gott geboren ist“, das gilt ja zunächst von dem Herrn, der aus Gottes ewigem Rat auf die Welt kam. Er kam und besiegte in heißem Ringen die Welt. In geduldigem Gehorsam hat Er die Welt mit ihrer vorschnellen Hast überwunden. „Alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt.“ Es ist als ob vor das prophetische Auge des Sehers nun alle diese Bewegungen aus dem Schoße des ewigen Vaters, alle diese gewaltigen Männer der Kirchengeschichte, die Wolke der Zeugen träte, über ihnen allen steht: „Alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt“, und Er sieht alle die Anstalten, Vereinigungen, alle die Großtaten der gesamten heiligen Kirche ohne Unterschied, und so viele ihrer aus Gott geboren sind, so viele haben der Welt getrotzt, die in ihnen sich regte und sie überwunden in der Kraft Christi. Wenn diese Anstalten und Anstaltsgemeinden, wenn die einzelnen den Geburtsschein haben, daß sie aus Wasser und Geist renati sind, wenn sie die Wahrheitsbestätigung haben, so haben sie auch den königlichen Freibrief des Sieges, so sollen sie wissen: „Alles was von Gott geboren ist, überwindet die Welt.“ Das sollte man schreiben über alle Häuser und Anstalten, über alle Werkstätten des guten Hl. Geistes, man sollte es schreiben und mit Flammenschrift einprägen in jedes einzelne Christenherz. Alle Gedanken, Reden aus Ihm gezeugt, überwinden die Welt, zunächst die Welt in uns