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hat das 1835, im „guten Weinjahr“, schon gründlicher besorgt in seinem „Leben Jesu für das deutsche Volk“. – Man will Glauben und Wissen versöhnen, als ob wir von Naturgesetzen mit unserm Innenleben abhängig wären, als ob die Naturkunde Glaubenslehre wäre! – Kurz, der von dem Herrn selbst gestiftete Gegensatz Seines Kreuzes zu der Welt, die es bald als Torheit, bald als Holz des Anstoßes höhnend bezeichnet, muß ausgeglichen, die Wahrheit einer traurigen Wirklichkeit geopfert werden. – Allerdings, hört man die „berufenen neuen Meister“ jener Ritschlschen Schule, so wollen sie nichts weniger als das. – Dr. Daniel Schenkel, wohl ein älterer Vertreter jener Richtung, von ihr vielleicht nicht einmal völlig anerkannt, sagt in der Vorrede zu seinem „Charakterbild (!) Jesu, ein biblischer (!) Versuch“ vor gerade 30 Jahren: „daß Er das Licht der Welt ist (vom Verfasser selbst unterstrichen!): mit vorher nie erkannter Klarheit hat diese Überzeugung bei der Ausarbeitung dieser Schrift sich mir eingeprägt, und je trüber die Gegenwart, desto tröstlicher die Gewißheit, daß dieses Licht nicht mehr er löschen wird.“ Wenn man’s so liest, möchte es „leidlich scheinen“. – Dann aber ist von dem höchst dunklen Anfang dieses Lichts also geredet, daß – beispielsweise – das Wort: Wisset ihr nicht, daß Ich sein. muß in dem, das Meines Vaters ist? (Luk. 2, 49), nicht einen „Strahl des Bewußtseins von der Gottessohnschaft, der plötzlich her vorbreche“, bezeichnet, sondern „so konnte jeder fromme israelitische Knabe reden“. – Man spricht in hohen Worten von dem einigen Erlöser, und man verunehrt Ihn! – „Und wenn alle Evangelien erlogen wären und alle Berichte über den Herrn erdichtet, sagenhaft, legendarisch ausgeschmückt – mein Heiland ist Er doch!“ – Also ist der Ichchristus die Hauptsache. Oben wurde gezeigt, wohin das führen muß. – Gott behüte uns vor