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der Unterscheidung von „einem Christus, wie Er mir ist (Werturteil!), und einem Christus, wie Er an Sich war und ist“! – Anstelle des aus dem Throne ewiger Herrlichkeit Sitzenden, durch Leiden des Todes Erhöhten tritt der „religiöse und wissenschaftliche Potentat“. (Kübel in Tübingen sagt dies mit Recht.) Wenn es überhaupt einen Christus gegeben hat – und es hat einen Jesus von Nazareth, welcher der Christ Gottes war, gegeben –, dann ist Er so gewesen, wie die Evangelien Ihn zeichnen! Nur auf Grund dessen, was Er ist, wahrhaftig ist „nach meinem Evangelium“, sagt der Apostel Paulus, kann Er mir ein Erlöser von Not und Tod sein! – Entweder „glauben oder verzweifeln“! – Und zwar glauben, wie die Heiligen aller Zeiten und Völker geglaubt haben, die als „große Wolke von Zeugen“ jetzt im obern Heiligtum den Thron des Lammes in seligem Genügen umgeben. –

 „Das ist die Hauptsache, daß Christus ist, daß Christus ist,“ so hat der treue Hengstenberg (starb 28. November 1869, viel geschmäht um Christi willen) auf dem Totenbett bezeugt. – Ja, weil Er so ist, wie Ihn anbetend die Evangelisten zeichnen, aus göttlicher Offenbarung (Matth. 16, 17; 1. Kor. 2, 9), darum ist Er mein Herr, „der mich verlorenen und verdammten Menschen erlöst hat“. – So, geliebte Leser, laßt uns meiden die „falsch berühmte Kunst“! (1. Tim. 6, 20.) Sie hat den Namen, Kunst zu sein, und ist Künstelei. – Und lasset uns halten an dem Bekenntnis in Untertänigkeit und in Gehorsam!

 Wie stehen wir zum apostolischen Bekenntnis? Das sei, geliebte Leser, die letzte und entscheidende Frage. – „Wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater voller Gnade und Wahrheit,“ so rühmt Johannes (Joh. 1, 24) im Hinblick auf den