Seite:Hermann von Bezzel - Die Herrlichkeit des apostolischen Glaubensbekenntnisses.pdf/21

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heiligen Geistes zum festen und vollen Besitz Deiner Wahrheit, durch Deinen Christus, durch welchen im heiligen Geist Dir Ehre sei in Ewigkeit!“ Amen.

Aus dem reichen Schatz ferner der Schriften großer Kirchenväter darf nur auf zwei Männer verwiesen werden, welche über das apostolische Bekenntnis gesprochen und geschrieben haben, auf Augustinus und Chrysologus. Augustinus († 430) oder ihm vertraute Genossen haben Reden über das Symbol gehalten vor der Übergabe des selben an die Taufbewerber, was in Afrika (Karthago) am Samstag vor Palmarum geschah. Er mahnt, das Bekenntnis ins Herz zu schreiben und täglich zu sagen vor dem Schlafengehen, und bevor man das Schlafgemach verläßt, soll man sich mit ihm wappnen. Das Gedächtnis sei das Buch, in welches man das herrliche Bundesgelübde aufzeichne. Die Worte alle des Bekenntnisses sind in der Schrift zerstreut, damit nicht das Gedächtnis schwach begabter Menschen sich abmühe, sondern damit jeder Mensch sagen und behalten könne, was er glaubt. Mit besonderem Ernst betont der Verfasser die sündlose Geburt Jesu. „Seine menschliche Geburt ist niedrig und erhaben. Warum niedrig? Weil Er als Mensch von Menschen geboren wurde! Warum erhaben? Weil Er von einer Jungfrau geboren wurde. Er ward geboren, als Er wollte; wer fragte uns?“ In einer weiteren Rede ermahnt der Schreiber die Rekruten und tapferen Streiter Christi, welche mit Christus selbst bekleidet werden sollen (Gal. 3, 28), gegen den Teufel zu kämpfen. Sie sollen sich enthalten des Besuches der Rennbahn, des Theaters, für welche heidnische Ergötzlichkeiten die Kirche andre zu bieten hat, und anhalten am Bekenntnis: „Wundere dich, daß das Wort Fleisch angenommen und nicht in Fleisch verwandelt wurde, weil es Gott blieb und die Menschheit annahm!“ Wie die Blumen aus dem Reis wird Christus