Seite:Hermann von Bezzel - Die Herrlichkeit des apostolischen Glaubensbekenntnisses.pdf/22

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

geboren: „Der große König als kleines Kind.“ Engel verkündigen Ihn den Hirten, und durch einen Stern in neuer Sprache rufen die Himmel. In der vierten Rede endlich heißt es: Die Kirche löst, was Eva gebunden (der uralte Vergleich zwischen Eva und der Braut des zweiten Adam, der Ekklesia des Neuen Testaments!), um den Sprößling, den Eva durch ihren Ungehorsam dem Tode überliefert, durch ihren Gehorsam dem Leben zurückzugeben. Darum sollen die Kinder der Kirche Eva absagen! Und wiederum betont Augustin die wunderbare Geburt des Heilands. „Die erhobene Majestät, die aus dem Herzen des Vaters hervorgeht, ergießt sich in das Herz Marias.“ Der Engel spricht zur Jungfrau, diese bereitet ihr Herz, und durch den Glauben wird Christus empfangen! Der Schöpfer des Weltalls wird im Weltall geboren, und der Lenker des ganzen Erdkreises wird von den Händen Seiner Mutter getragen. Der die Sterne regiert, ist ein armes Kind, und es schweigt das ewige Wort! Man wolle aus diesen Worten ersehen, wie der Kirchenvater, dem die Unterweisung der Jugend also am Herzen gelegen, daß er an Deodatus, seinen Diakon, ausführliche Regeln des Religionsunterrichts gibt, immer wieder auf den Punkt zurückkommt, der in unsern Tagen so angezweifelt wird. Zugleich ein Beweis der Herrlichkeit des Bekenntnisses, dem ein so hochbegabter Geist wie Augustin zum Dienste sich gestellt hat. Petrus Chrysologus, Bischof von Imola (404–145), ein echter Hirte seiner Gemeinde, voll Zeugenmut und Zeugenkraft in stürmisch bewegter Zeit, hat über viele Gleichnisse des Herrn Reden und Predigten hinterlassen, auch zwei über das Bekenntnis und etliche über das Vaterunser. Er ruft den Kompetenten, d. i. den Taufbewerbern, zu: Laßt uns, wie Israel sich gereinigt hat vor dem Bund am Sinai, unsre Herzen läutern, unsre Leiber reinigen, unsre Augen