Seite:Hermann von Bezzel - Die sieben Sendschreiben.pdf/130

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Vätern das Teuerste gewesen ist, was ihnen lieber war als Silber und Gold, um was sie Heimat und Haus verlassen, was sie nimmer lassen möchten noch könnten bis in den Tod, das laß dir geben, das kaufe! „Wache auf, du Geist der ersten Zeugen!“[1] – daß noch einmal auch bei uns das Gold durchs Feuer bewährt, alles gelte, das schon vielen von uns hinüber zum ewigen Leben geholfen. Ach, daß wir uns erinnern möchten in letzter entscheidender Stunde des teuer werten Goldes, das da gerecht macht und bleibt, wenn alles gelassen werden muß, das die Seele in der letzten Stunde so beseligt, daß sie im finsteren Tale als bereichert heimwärts zieht.

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 Und er rät weiter, daß die Gemeinde anlegen möge weiße Kleider. (V. 18), – die da so wohl bekleidet mit ihren Tugenden und Trefflichkeiten zu sein wähnt, – damit ihre Schande nicht offenbart werde. Das sind die weißen Kleider, welche nie veralten, nie ihren Glanz und Schimmer verlieren; das sind die weißen Kleider, die dem heiligen Seher droben das anbetende Rätsel aufgeben: „Wer sind diese, mit weißen Kleidern angetan, und woher sind sie gekommen?“ (Offenbg. 7, 13) Man kann sie haben jeden Tag und jede Stunde; es sind die weißen Kleider, die in großer Trübsal mit dem Blute des Lammes gereinigt sind; die Christenpersönlichkeiten, welche alle ihre Gewänder verbrannt haben als nichtig und eitel, und seiner Unschuld Seide anlegten. Was ihnen Gewinn war, haben sie geopfert. Ihre Lieblingsgewänder, ihre Lieblingsmeinungen, ihre Lieblingstugenden und Lieblingssünden haben sie hingegeben. Dafür gab der Herr ihnen

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vgl. EG 241,1.