Seite:Hermann von Bezzel - Die sieben Sendschreiben.pdf/15

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
 und verträgst und hast Geduld und um meines Namens willen arbeitest du und bist nicht müde geworden.
 Aber ich habe wider dich, daß du die erste Liebe verlässest. Gedenke, wovon du gefallen bist und tue Buße und tue die ersten Werke. Wo aber nicht, werde ich dir kommen bald und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte, wo du nicht Buße tust.
 Aber das hast du, daß du die Werke der Nikolaiten hassest, welche ich auch hasse.
 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Holz des Lebens, das im Paradies Gottes ist.“
Offenbg. 2, 1–7. 


 Im ersten Sendschreiben, in dem an die Gemeinde zu Ephesus, nennt der Herr, indem er nun dieses Dreieck ansieht, welches, an dem Mittelmeer hingestreckt, die sieben Gemeinden bildet, sich „den, der da hält die sieben Sterne in seiner Rechten mitten unter den sieben Leuchtern“ (Vers 1). Jesus hat die sieben Sterne, die Bischöfe und Hirten der Gemeinden, in seiner Hand. Es sind Sterne, von seinem Licht erleuchtet, die er an seinem Himmel aufgesteckt hat. Und diese „trägt“ er wie ein Diadem an seiner Hand. So kann ihm keiner entgehen und wenn er aus seiner Hand fällt, wird er ein Irrstern. Der Herr, der dieses Diadem seiner Knechte um sich schlingt, diese siebenfache Perlenschnur, welche die Sterne bilden, auf und in seiner Hand trägt, „wandelt unter den sieben Leuchtern.“ Er wandelt durch die sieben Gemeinden hindurch, die er als Leuchter für die kleinasiatische Kirche und für ganz Europa erwählt hat. „Er wandelt,“ d. h. er teilt ihren Lauf; nicht nur in Feierkleidern prangt er als König unter ihnen, sondern wandelt unter ihnen auch am Werktag, in der Mühseligkeit des Lebens, bei der