Seite:Hermann von Bezzel - Die sieben Sendschreiben.pdf/77

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alle Namen erhielt, vor dem die Phrase verschwindet, das Scheinleben vergeht; so wie er es erhalten hat, weithin über alle Völker zu herrschen und mit dem eisernen starken Stab der Wahrheit zu weiden und das Scheingebäude und Scheinleben zu zertrümmern, so sollen seine Getreuen auch herrschen und erleben, daß, wer Christi Ordnung hält, von dieser Ordnung gehalten wird. Wir sehen die große Zukunft von Menschen, welche, wie die Gemeinde von Thyatira, einfach und schlicht ihren Weg ziehen und nichts anderes als die Ordnung begehren. Sie werden über die Völker herrschen an jenem Tage, aber auch noch hier auf Erden. Man wird die Treuen doch noch begehren, die Stillen hervorziehen und sie werden durch ihre Festigkeit, ihre ganze geschlossene Persönlichkeit machen, daß andere vor ihnen brechen.

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 Und Jesus will dann den Stillen im Lande den Morgenstern geben (V. 28). Wiederum etwas äußerlich Sichtbares. Er will über ihrer Nacht das Frührot der Ewigkeit und in dieser Nacht den Morgenstern einer neuen Zeit leuchten lassen. Die Gemeinde von Thyatira sieht die Sterne nicht nur sinken, sie muß auch zur Zertrümmerung derselben beitragen; aber zur Entschädigung für solches schwere Antun will ihr der Herr Christus den Morgenstern geben, der nach langer und banger Nacht erstmalig der wartenden Anfangsgemeinde erschien. Er nennt sich erstlich den Morgenstern, der das Licht über die Welt brachte und die Welt erkannte es nicht. Er kann sich auch letztlich den Morgenstern nennen, weil er am Ende der Tage, wenn die trauten und vertrauten Sterne unseres Lebens ihren Schein alle verloren haben und man den Glanz bekannter