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Kreuze allein und in des Gekreuzigten heiligem Verdienste allein ruht unser Leben und dessen Gewißheit!

 „Vater“ – der Gruß des Heimwehs! Der Vater hat ihn verstanden und seinen Sohn heimgeholt und in einer Kürze ihn errettet.

 „Sie wissen nicht, was sie tun“ – viel Armut des Nochnichtkönnens, viel Dürftigkeit des Nimmerkönnens, viel Ohnmacht des Unvermögens! Der Vater hört die Entschuldigung; denn sie kommt ja nicht von den Lippen des Schwächlings, sondern aus dem Munde des Menschensohnes.

 „Vergib!“ – weil ich für sie bete, für ihr Leiden, um ihr Sterben. Der Vater hat dies Gebet erhört; denn in Jesu Leiden und Sterben ruht das Geheimnis meiner Rechtfertigung aus Gnaden.

 Und weil es heute der Todestag Luthers ist und weil es aus freundlicher Fügung gerade ein Donnerstag ist, an dem er geschieden, so beten wir mit einem seiner treuesten Schüler:

In Christi Wunden schlaf ich ein,
Die machen mich von Sünden rein,
Ja Christi Blut und Gerechtigkeit,
Das ist mein Schmuck und Ehrenkleid.[WS 1]
 Amen.




Anmerkungen (Wikisource)

  1. Paul Eber (1511–1569).
Empfohlene Zitierweise:
Hermann von Bezzel: Die sieben Worte Jesu am Kreuz. Müller & Fröhlich, München 1918, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_von_Bezzel_-_Die_sieben_Worte_Jesu_am_Kreuz.pdf/20&oldid=- (Version vom 1.8.2018)