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 Ich darf wohl hoffen, daß in dieser Zeit der Gegensätze, die nicht theologischer, sondern religiöser Art sind, etliche zu der Kirche stehen und bei ihr bleiben, die die Armut, die Demut und den Glaubensmut Jesu Christi geerbt hat und übt. Mit Armseligkeit ruft sie in die Welt: „Mich dürstet.“ Mit Demut wartet sie auf solche, die sie erquicken. Mit Glaubensmut weiß sie: der Herr ist mein Hirt, er wird es wohl machen; er führet mich auf rechter Straße und leitet mich zu Quellen der Wahrheit und des Lebens.

Laß mich, wenn alles flüchtig gehet,
Bei deinem Fähnlein halten stand;
Wer unter deinem Kreuz hie stehet,
Steht dort zu deiner rechten Hand.
Laß mich die Witwen und die Waisen
Als dein und meine Brüder speisen;
Und wenn ich mir nicht helfen kann,
Nimm du dich meiner Notdurft an.

(Christoph Wegleiter) 
Amen.




Empfohlene Zitierweise:
Hermann von Bezzel: Die sieben Worte Jesu am Kreuz. Müller & Fröhlich, München 1918, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_von_Bezzel_-_Die_sieben_Worte_Jesu_am_Kreuz.pdf/53&oldid=- (Version vom 1.8.2018)