Geist kehr bei uns ein, daß wir auch für die äußeren Dinge ein rechtes Verständnis, ein offenes Auge und eine willige Hand bekommen! O heiliger Geist, lehre uns also durch die zeitlichen Güter gehen, daß wir darob die ewigen nicht verlieren; aber lehre uns auch also durch die zeitlichen Güter gehen, daß wir die ewigen in ihnen erblicken! Auch den Erdendingen gegenüber gib uns, o heiliger Geist, den rechten Maßstab und eine neidlose Freude! Wer aber den Geist Gottes nicht hat, der ist nicht sein, er ist nicht Christi, er ist auch nicht seiner Gnade verbunden, sondern er ist ein Fremdling auf Erden, der nicht mehr weiß, wo er wandeln soll. Er wird ein Sklave der Erde, der nicht mehr kennt, wie er zu herrschen habe, er wird ein Knecht der Erde, der ihr nicht zu entrinnen weiß. Das Schwerste ist es doch, wenn man irdisch gesinnt ist; denn irdisch gesinnt sein, ist der Tod. Davor behüte uns der werte heilige Geist!
Hermann von Bezzel: Die zehn Gebote. Neuendettelsau 1928, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_von_Bezzel_-_Die_zehn_Gebote.pdf/221&oldid=- (Version vom 1.8.2018)