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Das aber ist uns gewiß: Er bleibt wie Er ist, freundlich und geduldig, in Christo ein rechter Vater über alles, was Kinder heißt im Himmel und auf Erden. Und Seine Jahre, die Kirchenjahre nehmen kein Ende. Es mögen noch so viele den König vergessen, verleugnen, verachten, etliche werden doch zu Ihm sich bekehren, daß Sein Reich komme. Ach wie groß wird die Gemeinde sein, die Ihm dient, für Ihn wirkt, Ihn benedeit.

 Gemeinde des Herrn! Es ist ein Jubiläum heute, lasset uns freuen und fröhlich darinnen sein. Denn Er ist bei uns. Und hebe deine Augen auf und siehe umher und höre umher! Allerorten läuten die Adventsglocken, tönen die Adventslieder, klingen und singen Psalmen und Lobgesänge. Noch ist das angenehme Jahr des Herrn. Dann blicke hinaus in Kampf und Streit der Ferne und der Nähe, noch bietet Er Frieden dar, wahren seligen Frieden.

 Darum wollen wir nicht zittern, noch zagen im Gedächtnis unserer Sünden. Aus der Tiefe rufen wir, Herr, zu dir, weil wir nicht recht gedient, gedankt, geworben haben. Wir sind lässig und lau, müde und matt gewesen. Hosianna in der Höhe! Sprich von deinem Heiligtum ein Wort von Vergebung der Sünden. Denn wo diese ist, da ist Leben und Seligkeit. Siehe auf unsere arme lutherische Kirche, die nur geringe Kleider und schwache Gaben hinbreitet, ihre Schwachheit und Traurigkeit und ihre Fehler. Aber lasse sie nicht ganz zu schanden werden, denn sie harret Deiner.


Amen.


Empfohlene Zitierweise:
Hermann von Bezzel: Dienet! Werbet! Betet!. Ernst Stoer’s Buchhandlung, Schweinfurt ca. 1917, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_von_Bezzel_-_Dienet_Werbet_Betet.pdf/11&oldid=- (Version vom 1.8.2018)