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7. Stunde.
Lied 149.


Gebet: Nun bitten wir den heilgen Geist um den rechten Glauben allermeist, daß er uns behüte an unserm Ende, wann wir heimfahrn aus diesem Elende. Kyrieleis! Du wertes Licht gib uns deinen Schein; lehr uns Jesum Christ kennen allein, daß wir an ihm bleiben, dem treuen Heiland, der uns bracht hat zum rechten Vaterland. Kyrieleis! Du höchster Tröster in aller Not, hilf, daß wir nicht fürchten Schand noch Tod, daß in uns die Sinne nicht verzagen, wenn der Feind wird das Leben verklagen. Kyrieleis!











 So groß und unleugbar die Gefahren sind, welche der Lehrdiakonie drohen und von der Lehrdiakonie her drohen, so sind sie doch nicht dazu da, um von der großen Aufgabe, die in ihr liegt abzuschrecken, sondern vielmehr dazu, um im Glauben und Gehorsam überwunden zu werden. Es sind große Gefahren, die der Lehrdiakonie drohen, daran darf ich noch einmal erinnern, die Gefahren, daß eine Vielwisserei erzeugt wird, daß die weibliche Einfalt leidet, daß die Lehrdiakonie Unterrichtswesen wird und aufhört, auf ihren Ursprung sich zu besinnen und zurückzubeziehen.

 Es sind eben die Gefahren, die dem weiblichen Naturell drohen, wenn es, auch auf göttliches Geheiß hin, aus der Reserve hervortreten soll, die ihm durch Gottes Barmherzigkeit auferlegt ist, und man darf nie, was Gottes Barmherzigkeit auflegt und was Er als Grenze gönnt und gibt, durch eine gewisse Selbstwilligkeit in eine göttliche Zulassung verwandeln, in keinem Fall und in keinem Betracht. Wer die Schranken der Weiblichkeit in irgend einer Form überschreitet und den seelsorgerlichen Rat Jakobi übersieht: Unterfange sich nicht jedermann Lehrer zu sein, wer als eine Hauptgabe des weiblichen Naturells die Lehrhaftigkeit bezeichnet, die wisse, daß es eine Gefahr ist, die beschwört eben Sorgen und Nöte herauf,