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Im Anhange unserer Bibel findet sich ein Buch, das einen weitgereisten, menschen- und weltkundigen Mann zum Verfasser, den Enkel des Verfassers, der in hebräischer Sprache schrieb, zum Übersetzer in die griechische Sprache hat, in welcher es auf uns gekommen ist, die Weisheit Jesus Sirachs. Der das Buch ins Deutsche übersetzt hat, Martin Luther, nennt es „ein nützliches Buch für den gemeinen Mann, das einen Bürger oder Hausvater fromm und klug machen kann, ja man möchte es ein Buch von der Hauszucht nennen oder von den Tugenden eines frommen Hausherrn, welches auch die rechte geistliche Zucht ist.“

 In diesem weisheits- und weisungsvollen Buche steht (Kap. 30, 9) ein wundersames Wort, das man über die Türen der Kinderstuben und in die Herzen von Eltern und Erzieher einbrennen sollte: Zärtle mit deinem Kinde, daß du dich hernach vor ihm fürchten müssest; spiele mit ihm, so wird es dich hernach betrüben.“ –

 Bismarck hat einmal von verweichlichten und verprügelten Generationen gesprochen, da immer eine der andern zur Strafe folge, wonach wir die verprügelte zu erwarten hätten, da wir in einer verzärtelten und verzärtelnden Zeit leben. Wenn man leicht grollt, wo nicht nach Josephs Traum Sonne, Mond und Sterne um das „Wunderkind“ sich drehen, so hat des zum Gedächtnis und besseren Verständnis unsere

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Hermann von Bezzel: Erziehungsfragen. Müller & Fröhlich, München 1917, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_von_Bezzel_-_Erziehungsfragen.pdf/3&oldid=- (Version vom 9.9.2016)