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Text: Hebr. 12, 1–2. „Darum auch wir, dieweil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, laßt uns ablegen die Sünde, so uns immer anklebt und träge macht und laßt uns laufen durch Geduld in den Kampf, der uns verordnet ist, und aussehen auf Jesum, den Anfänger und Vollender des Glaubens.“ –


In Christo Geliebte! Die 16. vereinigte Generalsynode unserer Landeskirche, die 23. in ihrer Geschichte hat begonnen. Im Namen der hier versammelten Väter und Brüder grüßt der Prediger die evangelische Gemeinde Bayreuth, in deren Gotteshaus wir Stärkung und Segen empfangen, in deren Mauern wir freundliche Aufnahme finden, mit dem alten Kirchengruße: Der Herr sei mit euch! – und erbittet für die Synode als Gegengruß den fürbittenden Wunsch: Und mit Deinem, mit Eurem Geist! Denke an unsere Arbeit, teure Gemeinde, wenn Du im täglichen Vater Unser zur zweiten Bitte kommst und stärke uns mit Deinem Gebete Mut und Freudigkeit. Du sollst, wills Gott, auch von uns Segen empfangen.

 Man mag an Generalsynoden viel auszusetzen haben, sie seien nicht das treue Abbild des Kirchenlebens, darum nicht der wahre Ausdruck der kirchlichen Stimmung, es sei die Vertretung von Stadt und Land nicht richtig verteilt, die Landeshauptstadt bedeute in ihr nicht mehr wie das kleinste Landdekanat, es sei das Arbeitsprogramm zu fest umschrieben, die Ordnung zu starr geformt. – Aber das wird man diesen kirchlichen Versammlungen nachrühmen dürfen, daß sie ernste Arbeit getan haben und von der jetzigen Generalsynode erwarten können, daß sie, der Verantwortung vor Gott und Menschen eingedenk, redlich sich bemühen will.

 Eine Arbeitsgemeinschaft wollen wir sein, in der einer den andern aneifert und zum tüchtigen Werke reizt, in der jede Gabe zur Geltung gelangen mag und jeder treue Wille begrüßt wird. Aus der Ferne wie aus der Nähe zusammengekommen, verschiedenen Berufskreisen entstammend, haben wir als Männer, als Freunde und Diener der Kirche einander und ihr das Beste versprochen, in ihr und für sie zu arbeiten, aus Dank und Liebe zu ihr. –

 Kein weltgeschichtlich bedeutsames Ereignis – so hören wir über die Generalsynode reden. Nein, wahrlich nicht, aber in die Geschichte des Gottesreichs wird sie mit ihrer Arbeit