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μετιέναι An. Marb. communicato consilio statuissent secundum consulatum inire (μετιέναι!!). Der Uebersetzer hat das Wort κοινῇ, welches von μετιέναι abhängt, fälschlich auf γνώμην ἐποιήσαντο bezogen, daher communicato consilio.

Plut. 42 ὑπ’ αἰδοῦς τῶν πολλῶν ἐν δεινῷ πολλῷ τιθεμένων ἀποδόσθαι Κάτωνα ταῖς ψήφοις, ὃν καλῶς εἶχε πρίασθαι τῇ πόλει στρατηγόν. Die ganze Stelle ist offenbar auf den Gegensatz von ἀποδόσθαι (für die Geldbestechung des Pompejus bei der Wahl übergehen) und πρίασθαι zugespitzt; unser grosser Unbekannter verstand aber zu wenig Griechisch, um dies zu begreifen, und übersetzte daher wie folgt: erubentibus (sic) cunctis suffragium non reddere (ἀποδόσθαι!!) Catoni praeturam petenti, qui uel pretio comparandus foret ad eum magistratum gerendum. Ich denke dieses ist genug und übergenug, denn bei einer Arbeit, die ihrem ganzen Inhalt nach so verfehlt ist, wie die Nissens, lohnt es wohl nicht, auf jeden Irrthum im Einzelnen den Finger zu legen. Nur das sei noch hinzugefügt, dass die Uebersetzung nicht einmal für die Kritik des Plutarch irgend eine nennenswerthe Ausbeute zu gewähren scheint; wenn sie also dem Zwecke, den sie früher erfüllt hat, zurückgegeben und wieder als Emballage verwendet wird, so schafft sie zwar einen unscheinbaren Nutzen, aber doch den grössten, welchen man von ihr erhoffen kann[1].

Berlin.

Otto Seeck.


PLATONICUM.

Dimissis novissimi prooemii exemplis veteris sodalis epistolium ad me venit gratissimum: quo cum res de qua agitur insigniter adiuvari videatur, legi volo etiam ab aliis. Scribit autem ille ita: ‘Arnoldus Hug Turicensis Ioanni Vahlen suo s. d.


  1. Wie ich nachträglich sehe, hat Gutschmidt (Litt. Centr. No. 35) die Nissensche Novität als das erkannt, was sie ist. Ich kann ihm nur in jeder Beziehung beistimmen, selbst im Lobe der Latinität unseres Fragments, welche allerdings für das Mittelalter aussergewöhnlich gut wäre, doch theile ich auch seine Zweifel, dass die Handschrift wirklich dem dreizehnten Jahrhundert angehört.
Empfohlene Zitierweise:
diverse: Hermes. Zeitschrift für classische Philologie Bd. 10. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1876, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermes_10_253.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)